Gibt es eine Zukunft für die Reha-Klinik in Giengen?

Veröffentlicht am 04.02.2011 in Pressemitteilungen

Zu einem Gespräch über die Zukunft der Geriatrischen Reha-Klinik in Giengen traf sich der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch mit dem Chefarzt der Klinik, Martin Nicklaus, sowie Kreisrat Jörg Ehrlinger.

Aktueller Anlass waren die Pressemeldungen, die in den vergangenen Tagen aus dem Ostalbkreis nach Heidenheim drangen. Der dortige Träger der Geriatrischen Reha-Klinik in Aalen, die Samariterstiftung, kündigte die Schließung der Klinik zum 30. Juni 2011 an. Von Interesse für den Standort in Giengen könnte dies sein, da von den Krankenkassen in der Vergangenheit die, allerdings bestrittene, Behauptung aufgestellt wurde, in Ost-Württemberg liege eine Überkapazität hinsichtlich der geriatrischen Rehabilitation vor.

In den vergangenen Wochen beschäftigten die zu geringe Auslastung und der im Jahre 2010 aufgelaufene Verlust im Hinblick auf die Reha-Klinik in Giengen die Verantwortlichen im Landkreis und in den Gremien des Klinikums Heidenheim. Wie auch die Einrichtung im Ostalbkreis hat die Klinik in Giengen mit einer zurückgehenden Auslastung zu kämpfen, wobei aus Sicht des Landkreises und der Klinikleitung eine veränderte Zuweisungspraxis durch einige Krankenkassen ursächlich ist.

Andreas Stoch berichtete in diesem Zusammenhang von Gesprächen mit der Geschäftsführung der AOK Ost-Württemberg. Er hatte sich dort im Hinblick auf die laut gewordenen Vorwürfe erkundigt und gegenüber dem Geschäftsführer, Jörg Hempel, und dessen Stellvertreter, Herrn Bühler, das Interesse des Landkreises und der Region an einer wohnortnahen Versorgung der Patienten deutlich gemacht. In diesen Gesprächen brachte die AOK als Marktführer der gesetzlichen Krankenkassen in Ost- Württemberg sehr deutlich zum Ausdruck, dass sie an einem Fortbestand, aber auch einem wirtschaftlich gesunden Betrieb der Giengener Einrichtung interessiert ist. Andreas Stoch appellierte in diesem Zusammenhang an die AOK, im Rahmen der medizinischen Betrachtung auch den besonderen Vorzug der wohnortnahen Versorgung älterer Patienten mit einem höheren Gewicht in die Abwägung einzustellen.

Nachdem nunmehr bedauerlicherweise zu erwarten ist, dass die im Ostalbkreis bislang vorhandenen Betten zur Geriatrischen Rehabilitation wegfallen bzw. deutlich reduziert werden, ergibt sich auch aus Sicht des Chefarztes der Giengener Reha-Klinik eine realistische Chance, dass der Standort in Giengen auch mittel- und langfristig Planungssicherheit habe. Hierzu sei es aber von großer Bedeutung, dass von Seiten der Krankenkassen die Giengener Einrichtung für Patienten aus dem gesamten ostwürttembergischen Bereich als im besten Sinne ´naheliegendste` Versorgung angesehen wird. Nicklaus betonte außerdem, dass auch für die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Giengener Klinik die in letzter Zeit aufgekommene Diskussion beängstigend war.

Jörg Ehrlinger wies darauf hin, dass sich der Landkreis bewusst in den 90er Jahren für die Einrichtung in Giengen entschieden habe. In der familiären Atmosphäre des Hauses sei gerade die Versorgung älterer Patienten in besonders positiver Weise, auch in Verbindung mit den Angehörigen der Patienten, möglich. Auch aus Sicht der Stadt Giengen und ihrer Einwohner hängt an dieser Einrichtung viel Herzblut, so dass eine hohe Bereitschaft dafür bestehe, für diese Klinik einzutreten.

Der SPD-Abgeordnete regte in diesem Zusammenhang an, dass zur Unterstützung der politischen Arbeit für die Reha-Klinik in Giengen ein Förderverein gegründet werden könnte. Dort könnten Interessierte aus Stadt und Landkreis ihren Einsatz für diese wichtige Einrichtung dokumentieren. Auch die Krankenkassen könnten durch ihr Engagement in einem solchen Förderverein ihre Verbundenheit mit diesem Förderverein zeigen.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass in den nächsten Wochen nochmals eine intensive Diskussion mit den Beteiligten, insbesondere den Krankenkassen, geführt werden muss. Ziel ist hierbei die verbindliche Zusage, dass durch eine zukünftig zu erreichende Auslastung der Reha-Klinik in Giengen das wirtschaftliche Überleben dieser Einrichtung gesichert wird. Dies sei gerade im Interesse der älter werdenden Bevölkerung im Landkreis Heidenheim und darüber hinaus.

 
 

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